Magenbitterspezialität aus dem Vogtland seit 1897

1897 entwickelte Christian Stöss den bis heute beliebten und nach einem streng geheimen Familienrezept hergestellten Magenbitter „Stöss“ Bitter Likör in Rossbach (jetzt Hranice / Tschechien). Schon damals legte er größten Wert darauf, nur erlesene Kräuter und Gewürze zu verwenden. Diese Tradition hat bis heute Bestand.

 

Karl Stöss, der Sohn von Christian Stöss, siedelte 1945 mit seiner Familie nach Oelsnitz / Vogtland über und führte das Familienunternehmen in zweiter Generation weiter. Der Schnaps fand im vogtländischen Raum guten Absatz und wurde zu einem beliebten alkoholischen Getränk, dem eine appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt wurde.

 


Alfred Stöss
Alfred Stöss

Nach dem Tod von Karl Stöss im Jahre 1961 übernahm Sohn Alfred das Geschäft. Er belieferte seine Kunden selbst und baute den Kundenstamm immer weiter aus. Der Magenbitter war inzwischen weit über die vogtländischen Grenzen hinaus bekannt und gefragt.

 

Strenge Auflagen des damaligen DDR-Regimes schränkten die Produktion jedoch so stark ein, dass der bekannte „Stöss“ Bitter Likör bald nur noch als sogenannte „Bück-Dich-Ware“ unter dem Ladentisch erhältlich war. Mit der Verstaatlichung des gesamten Betriebes 1972 war das Aus praktisch besiegelt. Die Schnapsfabrikation lief zwar weiter, wurde aber dem „VEB Erzgebirgische Likörfabrik Bockau“ unterstellt und unter dem Namen „Vogtlandbitter“ weiter vertrieben. Alfred Stöss wurde als Betriebsleiter angestellt, sein Name war allerdings komplett vom Etikett verschwunden. 

 


Im Jahre 1989 stellte Alfred Stöss noch vor der politischen Wende die Produktion des Magenbitters ein, nachdem seine Ehefrau, die starke Stütze des Geschäfts verstorben war.

 

Seither sind die gesamten Produktionsanlagen, angefangen von der Flaschenwaschmaschine bis hin zur Destillationsanlage und Abfülleinrichtung als alte Likörmanufaktur aus dem Vogtland im Penninger Schnapsmuseum „Gläserne Destille“ in Böbrach bei Bodenmais zu besichtigen. (www.penninger.de)

 

1997, zum hundertjährigen Gründungsjubiläum der Schnapsfabrikation, verstarb Alfred Stöss.

 

Der Magenbitter, der nach einem Familienrezept unter Anwendung eines jahrzehntelangen, erprobten Verfahrens hergestellt wurde, war dennoch unvergessen. Dies war auch der Grund für diverse Hersteller, das bekannte Getränk nachzuahmen, um somit Marktanteile zu erobern. Einige versuchten sogar, mit einer ähnlichen Aufmachung auf dem Etikett die Kundschaft zu täuschen und ihnen vorzugaukeln, dass es sich um den echten „Stöss“ Bitter Likör handelt. 

Dies und eine verstärkte Nachfrage aus der Bevölkerung im vogtländischen Raum veranlasste die beiden Töchter von Alfred Stöss im Jahre 1999, wieder mit der Herstellung des beliebten Magenbitters zu beginnen. Zum Schutz vor Missbrauch wurde Etikett und Namen im Deutschen Patent- und Markenamt eingetragen. Schon nach kurzer Zeit wurde ein neuer Kundenkreis erschlossen. Nicht nur die „ältere Kundschaft“ sondern auch junge Leute, konnten für das Produkt gewonnen werden.

 

Rosi Götze (geb. Stöss)
Rosi Götze (geb. Stöss)

Seit 2001 ist Rosi Götze, die jüngere der beiden Töchter, alleinige Inhaberin der Firma „Alfred Stöss Nachf.“ und führt das Familienunternehmen inzwischen in vierter Generation weiter. Wie ihr Urgroßvater Christian Stöss, vor über 100 Jahren, ist auch sie persönlich für die sorgfältige Auswahl und Zusammenstellung der verwendeten Kräuter und Gewürze nach dem weiterhin streng gehüteten Familienrezept verantwortlich.